Bus (Existenz 1)

 

Am 5.7.2018 wurde um 12:00 Uhr das Theaterstück „Bus (Existenz 1)“ von dem Literaturkurses der Q1 des Bert-Brecht Gymnasiums im Theater Fletch Bizzel aufgeführt. Die Schauspielerinnen und Schauspieler kamen in ihrer Eigenproduktion mit wenig Requisiten aus.

 

Jule und Pia fahren mit dem Bus zur Schule; Marla, Mattes und Mungo (der Außenseiter der Gruppe) steigen nach und nach dazu. Marla und Mattes sind seit einer Woche ein Paar und können die Finger gar nicht mehr von einander lassen. „Total ekelig“ finden das  Jule und Pia, die sich darüber über WhatsApp auslassen aber trotzdem zu Marla persönlich auf nett tun.

Als dann auf einmal ein „Penner“ in den Bus einsteigt und sie beleidigt, ignorieren sie ihn. Mungo sieht den tot in seinen Augen. Als der "penner" nach ein paar Minuten tatsächlich reglos auf dem Boden liegt, bekommen die Teenager Angst. Der Busfahrer reagiert nicht auf die das Klopfen an seiner Tür. Nun wird diskutiert wie die fünf diesen Vorfall erklären sollen, dass ein toter Mann in dem Bus liegt. Sie planen den "Penner " zu ignorieren. Die Situation verschärft sich, als noch eine unbekannte Frau einsteigt und wissen will was los ist. Als sie schließlich droht die Polizei zu rufen und Mattes als „hohl“ bezeichnet, handelt dieser unbedacht und schlägt sie  nieder. Panik macht sich unter den Teenagern breit, sie fangen an sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben. Jeder denkt nur noch an sich selbst und es stellt sich die Frage: „Ist die eigene Existenz wichtiger als die der Mitmenschen?“

 

Der Bus wurde durch 3 quer gestellte Stuhlreihen und einem Kasten als Fahrerkabine dargestellt. Die Sitzposition der Fahrgäste zeigt deutlich die Abstände untereinander, nur das Paar sitzt zusammen. Jeder der Schüler hat seine Schultasche dabei, wo Requisiten wie z.B. Schulhefte verstaut sind und außerdem auch ihre Handys. Die Frau, die später in den Bus einsteigt hat sogar ein Messer in ihrer Handtasche. 

Die Figur Jule sorgt immer dafür, dass Musik läuft, die etwas von dem Grundgeschehen ablenkt.

 

Das unsoziale Verhalten der Charaktere, außer Mungo, der deutlich anders ist, wird sehr glaubwürdig dargestellt und die Schauspieler haben selbst ihre Sprache sehr überzeugend darauf angepasst. Schade, manchmal wurde etwas undeutlich gesprochen und man musste sich anstrengen zuzuhören.

Außerdem wird am Anfang des Stückes nur ein Chatverlauf an den Vorhang projiziert und gar nicht gesprochen. Mich persönlich hätte es gefreut, wenn die Nachrichten vorgelesen worden wären. Das Publikum hätte dann die Möglichkeit gehabt, mehr auf die Schauspieler zu achten.

Gut umgesetzt wurden die Kostüme, welche die Figuren wie echte Schüler aussehen ließen und außerdem nochmal ihren Charakter hervorheben z.B Mattes, der komplett in Adidas gekleidet ist und somit seine Rolle als „Assi“ unterstrichen wurde.

 

Was einem nicht ganz klar wird, ist, warum der Busfahrer nicht reagiert, als die Schüler wie wild an die Kabinentür klopfen, da gerade der „Penner“ reglos auf dem Boden liegt.

Außerdem gibt es noch eine Endszene, in der Jule mehr über sich erzählt. Sie erläutert z.B. die Bedeutung ihres Sternzeichens „Löwe“ und dass dieses gar nicht zu ihr passt. Schön wäre gewesen, wenn jeder Charakter so eine Szene gehabt hätte, da ja nicht nur Jule in dem Bus war als der Penner und die Frau einstiegen, sondern alle mit in die Situation verwickelt waren.

 

 

Elisa

 

Foto (c) Leon

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